Der Garten kommt in(s) Rollen

28 Mai

Jawohl Freunde, jetzt geht es so richtig los. Gestern Abend haben wir die Grundlage für das erste Element unseres zukünftigen Gartens gelegt: sechs angehende Kartoffeltürme.
Das besondere an unseren Türmen ist, dass diese aus alten, nicht mehr verwendeten Autoreifen aufgebaut werden. Ihr könnt ja mal selber den Versuch starten und bewusst in eurer Gegend nach alten, nicht korrekt entsorgten Autoreifen Ausschau halten – meist wird man erschreckend schnell fündig.
Wir haben gestern mit einem Bollerwagen und kräftigen Armen bewaffnet Autoreifen zu unserem Gartenstück gezogen, getragen und gerollt. Unsere Reifenquelle war dabei ein kleines Autoaltteillager am Südbahnhof. Wenn man nett fragt, hat man mal eben schnell 12 Autoreifen in der Hand.
Für unsere Türme haben wir sechs Reifen in Form eines geschlossenen Kreises auf einer kleinen betonierten Fläche angeordnet. Durch das so entstandene Loch in der Mitte der dunklen Reifen soll sich die Luft dort stärker erwärmen und das Kartoffelwachstum begünstigen. Die Erde für unser erstes Gartenelement war ebenso vor Ort vorhanden – auf alten Komposthaufen einer schon seit Jahren nicht mehr genutzten alten Schule. Dank einer Spende besaßen wir auch Kartoffeln. Jeder Reifen wurde mit ca. vier Kartoffeln bestückt. Füllmaterialien für einen Kartoffelturm sollten Kompost/Küchenabfälle, darauf eine dünne Schicht Erde und das Ganze mit Grasschnitt oder Stroh bedeckt sein.
Jetzt heißt es warten und hin und wieder bei längerer Trockenheit zur Gießkanne greifen. Wenn das Kartoffelkraut ca. 10cm aus dem Boden ragt, werden wir die zweite Reifenschicht aufbringen und das Ganze weiter mit organischem „Abfall“ und Erde befüllen. Jeder der Türme soll dann am Ende aus vier bis fünf Reifen bestehen. Im Herbst werden die Reifen einfach abgenommen und die vielen neuen Kartoffeln herausgenommen. Außerdem ist aus den organischen Abfällen dann schöner frischer Humus geworden, der an anderer Stelle weiterverwendet werden kann. Viele von uns sind aufgeregt, weil wir so wenig Erfahrung mit Gärtnern haben. Doch das soll sich ja jetzt ändern – und das ist ja gerade das Schöne an der ganzen Sache.

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4 Antworten to “Der Garten kommt in(s) Rollen”

  1. Alex 28. Mai 2012 um 2:37 pm #

    Ich frage mich, wie gesund eine Kartoffel sein kann, die in einem alten , spröden Gummireifen heranwächst …

    • Tine 28. Mai 2012 um 2:49 pm #

      Das waren auch meine ersten Gedanken. Habe aber dazu mit mehreren PK-Designern gesprochen, die langjährige Erfahrung mit dergleichen Experimenten haben und das Gemüse auch untersucht hatten. Keine Rückstände. Man muss natürlich drauf achten, dass die Reifen nicht in Altöl o.ä. lagen. Solche Anbaumethoden werden auch meist dort genutzt, wo die Böden versiegelt sind und es keine Möglichkeit zum Gärtnern gibt. In Havanna, Kuba, geht sehr viel in diese Richtung. Es kommt vor allem auf die Erde an und mit welchen Substanzen man düngt und ob die Kartoffel gesund und Bio statt Monsanto war. Ich würde mich bei Supermarktprodukten viel eher um Infos bezüglich deren Schädlichkeit sorgen… und wir leben in Städten und sollten da das beste draus machen. Zivilisationsmüll nutzen find ich eine gute Sache. Eh wir drin ersticken… 😉

      • bettina 31. März 2014 um 9:34 pm #

        http://www.barum-online.com/generator/www/de/de/barum/automobil/themen/reifentipps/tipps/materialien_de.html: Reifenmischung

        Jeder Reifenhersteller hat seine eigene Rezeptur. Prinzipiell ist ein hochwertiger Markenreifen aus folgenden Materialien aufgebaut:

        Natur- und Synthesekautschuk als elastischer „Grundbaustoff“ / Füllstoffe wie Ruß, Silica, Kohlenstoff und Kreide / Stahl, Rayon und Nylon als Festigkeitsträger / Öle und Harze als Weichmacher / Chemikalien für die Vulkanisation wie Schwefel und Zinkoxid / diverse Chemikalien als Alterungsschutzmittel gegen Ozoneinwirkung und Materialermüdung.

        hm davon geht nichts in die Pflanzen – naja, vielleicht nicht nach den richtigen Stoffen gesucht?

  2. Foo 29. April 2013 um 10:25 am #

    eine moderne Variante der Kartoffeltonne !
    Bin auf euren Ertrag gespannt.

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